Sommerradtour von Bayern nach Schleswig Holstein,

vom Landkreis Straubing-Bogen bis Fehmarn,

von Perasdorf nach Puttgarden 

mit Isabella + Werner Grill

Gesamt gefahren: 450 km und 5100 hm

Fazit:
Zuerst das Positive: Wir hatten sehr schöne 5 Tage über 450 km und 5100 hm bis nach Naumburg an der Saale in Sachsen-Anhalt. In Naumburg mussten wir wegen einer Erkrankung meinerseits leider abbrechen und mit dem Zug nach Hause fahren.


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1. Tag: Schellnbach . Eslarn


An Fronleichnam den 16.06.22 um 7.00 Uhr morgens gings voller Vorfreude auf die kommenden Tage los. In Ehren bei Steinburg fuhren wir auf den Donau-Regen Radweg von dem wir in Miltach auf den Regentalradweg wechselten. In Cham machten wir dann kurz nach dem Biertor am Regen Pause. Von da an radelten wir auf dem „Grünes Dach Radweg“ weiter. Über Pemfling und Schönthal kamen wir an den Silbersee und weiter nach Treffelstein. Im Cafe Benjamin genehmigten wir uns einen guten Eiskaffee. Über Weiding und Schönsee fuhren wir weiter. Die Stadt Schönsee wirkte wie ausgestorben, kein Eiskaffee, kein Wirtshaus hatte offen. Über den Teufelstein erreichten wir über einen Waldweg Eslarn. Im Gasthaus zur Krone bezogen wir unser erstes Quartier. (109km, 1080 hm)








2. Tag: Eslarn - Selb


Nach dem Frühstück gings durch ein größeres Waldgebiet nach Waidhaus. In Waidhaus überquerten wir die Pfreimd und von da an mussten wir für 25 km Bergauf. Auf dem Iron Curtain Trail radelten wir auf einsamen Waldwegen hinauf auf 950 m bis zur tschechischen Grenze. Hier waren wir durchaus froh mal wieder ein paar Menschen zu sehen. Nach einer Pause beim Grenzstein, dann die Belohnung, die lange Abfahrt über das Langlaufzentrum Silberhütte bis hinab nach Hohenthann. Über Liebenstein erreichten wir Tirschenreuth. Hier war tatsächlich mal wieder ein bisschen was los. Durch die Tirschenreuther Teichplatte und über mehrere Hügel fuhren wir in die Klosterstadt Waldsassen. Bei der Stiftsbasilika machten wir dann wieder eine größere Pause. Leider konnten wir die Basilika nicht besichtigen, da gerade eine große Trauerfeier stattfand. Und wieder mußten wir steil Bergauf zur Wallfahrtskirche Dreifaltigkeitskirche Kappl eine der eigenartigsten Kirchenbauten in Deutschland. In Arzberg erreichten wir dann die Eger der wir über Schirnding und Höhenberg an der Eger bis fast nach Selb folgten.

Eine der schönsten Radlstrecken dieser Tour, dass Egertal bei Neuhaus. Landschaftlich ein Traum. Nun hatten wir also bereits die gesamte Oberpfalz durchquert und sind in Oberfranken angekommen. In Selb quartierten wir uns im Bräustübl ein. Nach einem hervorragenden Abendessen, ließen wir am Stadtplatz von Selb bei einem Aperol den Tag ausklingen. (96 km, 1490 hm)





3. Tag: Selb - Gräfenwarth


Wir querten auf selbst zusammengesuchter Strecke über mehrere Hügel westlich bis an die sächsische Saale und erreichten um die Mittagszeit Hof. Hier war direkt am Stadtplatz ein Stabhochsprungwettbewerb, dem wir während unserer Pause etwas zuschauten.
Ab jetzt folgten wir dem Saaleradweg. Ein Flussradweg? Steile Rampen immer wieder zur Saale hinab und wieder hinauf auf die umstehenden Berge prägen das Profil des Radweges.
Nördlich von Hof kamen wir durch Blankenstein wo wir gerade noch zum Abschlußfest des Rennsteiglaufes eintrafen. Eine ausgiebige Rast mit zwei kühlen großen Colas mußte hier an der Mündung der Selbitz in die Saale sein. In Blankenstein treffen sich große Wander- und Fahrradrouten. Der Rennsteig, der Frankenweg, der Kammweg Vogtland-Erzgebirge, der fränkische Gebirgsweg, der Saale-Orla Wanderweg, der Rennsteig-Radweg und eben der Saale-Radweg.
Nicht weit nördlich von Blankenstein trafen wir auf die Ausläufer des Bleilochtalspeichersees der fjordartig im Thüringischen Wald liegt. Der Bleilochstausee hat von allen Stausseen in Deutschland das größte Fassungsvermögen. Über Saalburg erreichten wir dann unseren Etappenort Gräfenwarth, wo wir uns im kleinen aber feinen
Hotel Picolo einquartierten. Sch..... der Hals kratzt und tut auch schon etwas weh. Im wunderschönen Innenhof des Hotels aßen wir zu Abend. Leider brauchte unsere Wirtsfamilie sehr lange um die Essen für den voll besetzten Biergarten herzubringen. Diesem Problem sollten wir wieder begegnen. Es fehlt dramatisch an Personal in der Gastronomie. (83 km; 1340 hm)

4. Tag: Gräfenwarth - Kolkwitz


Mist der Hals tut ganz schön weh, schon beim Aufstehen.
Nach dem Frühstück gleich wieder Bergauf. Aber nicht lange dann erreichten wir den
Saaleturm mit Blick auf die Saaleschleife. Ein Landschaftstraum. Über Burgk wieder steil hinab an die Saale. Über eine Holzbrücke querten wir diese.
Es wurde sehr heiß, wie wir dann am Abend mitbekamen sollte es sogar sehr heiß werden. Man maß in Thüringen an diesem Tag 39°C.
Hoch über der Saale legten wir dann eine Pause ein um gleich wieder runter zu fahren nach Walsburg und nach
Ziegenrück, dem Urlaubsort im Thüringer Wald und an der Saale. Steil mussten wir wieder hinauf nach Paska. Gott sei Dank verlief unser Weg im Wald. Nach der Belohnungsabfahrt querten wir wieder die Saale, aber diesmal mit der Mühlenfähre. Schon wieder gings steil hinauf, nach Altenbeuthen. Nach Drognitz machten wir wieder Pause. Hier wuchsen uns die Kirschen fast direkt in den Mund, als wir auf der Rastbank Pause machten. Wir dachten dann bei der letzten langen Abfahrt aus dem Thüringischen Wald könnten wir uns etwas abkühlen. Falsch gedacht. Es war so warm, dass wir sogar mit dem warmen Fahrtwind bergab ins Schwitzen kamen. Weiter gings durch Saalfeld mit seiner großen Papierfabrik über Rudolstadt nach Kolkwitz zum Hotel Edelhof. Völlig fertig und mit schmerzendem Hals standen wir vor verschlossener Tür, zusammen mit einem Biker aus Dänemark. Die Geschäftsführerin kam aber dann doch umgehend und teilte uns mit, dass wegen Personalmangel dass Restaurant geschlossen hat. Was sollten wir machen? Hunger! O.K Pizzalieferdienst. Auskunft: kein Personal für Lieferungen. Dann blieb uns bloß mehr übrig, da wir bei den Temperaturen keinesfalls mehr auf s Rad steigen wollten, mit dem Taxi zur einzig offenen Pizzeria nach Rudolstein zu fahren. Wo wir aber dann beim Carlo super aßen und trotz Halsschmerzen den Abend auf der Restaurantterasse genossen.
(81 km, 930 hm)

5. Tag: Kolkwitz - Naumburg


O.K. Den Tag probieren wir noch, trotz jetzt schon sehr starker Halsschmerzen.
Der Wetterbericht meldete für diesen Tag Regen. Daher hoffte ich, dass mir die feuchtere Luft guttun würde. Bis
Jena, unserer nächsten größeren Pause, kamen wir aber noch trockenen Fußes. Unter dem Jentower beratschlagten wir, wie wir weitermachen. Auf alle Fälle besorgten wir in einer Apotheke ein paar Medikamente gegen meine Halsschmerzen. Dann reduzierten wir unser Ziel Weißenfels zurück nach Naumburg.
Kurz nach Jena traf dann die Wettervorhersage ein. Wir zogen unsere Regenkleidung über, und pedalierten richtig schön durch die Saale-Unstrut Weinregion. Wir erreichten Saaleck mit seinen zwei Burgruinen und dem Löwendenkmal. Über einen steilen, steinigen Singletrail fuhren wir wieder hinab zur Saale nach Bad Kösen, einem in die Jahre gekommenen Kurbad. Kurz nach Bad Kösen sahen wir dann schon die Türme des weltberühmten Naumburger Doms.
Wir bezogen unsere Zimmer im
Naumburger Weinquartier, dass allerdings nicht leicht zu finden war. Die Ferienwohnungen lagen nicht beschriftet in einem etwas heruntergekommenen Hinterhof, waren aber super modern und sauber. Einwandfrei. Ein Abendessen in einem der wenigen offenen Restaurants in Naumburg schloss sich an. Es gab wieder mal …. Pizza. (83 km; 580 hm)

6. Tag: Naumburger Dom und Heimreise


Nachdem Isabella mit der Handytaschenlampe meine Mandeln begutachtet hatte und festgestellt hat, dass die Farbe von Rot nach Gelb gewechselt hat, diese aber auch dementsprechend höllisch schmerzten, trafen wir die Entscheidung hier in Naumburg abzubrechen. Wir suchten uns eine Zugverbindung. Die Abfahrtszeit ließ uns aber noch Zeit für einen Besuch des Naumburger Doms St. Peter und Paul mit zwei Chören. Ein mächtiger romanischer Kirchenbau mit gotischen Elementen. Im Dom befindet sich auch die weltberühmte Domfigur Uta, die als eine der schönsten Frauen des Mittelalters gehandelt wurde.
Dann Heimfahrt wo wir gegen 19.00 Uhr am Bahnhof Bogen ankamen, wo uns Michael abholte.


Gesamteindruck:

Ab Cham wirkt die grenznahe Oberpfalz wie eine „lost area“. Kaum Gastronomie und auch so nichts los. Man trifft kaum auf Menschen. Sehr einsam wird es dann auf den Wegen durch den Oberpfälzer Wald. Etwas mehr los ist in den Städten Tirschenreuth und Waldsassen. Besser wird’s dann schon in Oberfranken. Die Stadtplätze von Selb und Hof kamen uns dann im Verhältnis schon vor, wie der Stachus in München.

Der Thüringer Wald den wir dann an der Saale durchquerten, wirkt sehr angeschlagen durch Dürre, Borkenkäfer- und Sturmschäden. Ansonsten eine sehr abwechslungsreiche Gegend mit vielen Freizeitmöglichkeiten.
Sehr schwer scheint es in Thüringen zu sein, die Gastronomie aufrecht zu erhalten. Es fehlt immer und überall das Personal.

Als Radtour die komplette Strecke zu fahren könnte nicht abwechslungsreicher sein, ist aber sehr konditionsfordernd vor allem mit Gepäck und hat auch ein paar einzelne kleinere technische Schwierigkeiten im Bereich der Trailschwierigkeit S1 zu bieten . Ein Hardtail Mountainbike, wie unsere beiden Bulls Copperhead, ist sicherlich die beste Ausstattung.



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Dankeschön!

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Betreff: "Radreise Naumburg" an meine e-mail Adresse schreiben: wgrill@web.de.

Zum Aufenthalt in Florenz mit Tipps für Sightseeing und Spaziergängen erfolgt in Kürze ein Bericht unter der Rubrik: Reisen.

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